Sie ist originell, voll hinreißender Schönheiten und die Gedanken darin sind mit ungewöhnlicher Klarheit und Kürze ausgedrückt. Alexander Glasunow über Skrjabins 4. Sonate

Den Gedanken des Gesamtkunstwerks und das Mystische, das Künstlerinnen und Künstler des ausgehenden 19. Jahrhunderts in den Bann zog, sowie Skrjabins beginnende Reise in eine andere Dimension, betrachtet das 3. Konzert des Zyklus. In diesem Zusammenhang wird Richard Wagner eine Schlüsselrolle als Impulsgeber und Motor zugesprochen. Hatte sich Skrjabin zu Beginn an Chopin und Liszt angelehnt, war die Entdeckung Wagners und dessen Tristan und Isolde sowohl motivisch als auch musikalisch ein Wegweiser, der ihn unter anderem zu seinem mystischen Akkord führte. Auch in Debussys L‘Ile Joyeuse mit der dionysisch-orgiastischen Traumwelt, bei Ravel und in Bergs Klaviersonate op. 1 ist der Einfluss Wagners zu erkennen. Skrjabins 5. Klaviersonate steht im Zeichen des Le Poème de l’Extase und wie auch bei Debussy der Erlösung des Menschen durch die Kräfte des Rausches und der Ekstase

Michael Schöch – Klavier