Liebes Publikum, liebe Freundinnen und Freunde unserer Arbeit,

vor mittlerweile 19 Jahren entstand musik+ aus dem Wunsch heraus, das Ineinanderfließen verschiedener Jahrhunderte und Epochen sowie die gegenseitige Beeinflussung von Kulturen und Kunstformen in einer Veranstaltungsreihe zu betrachten, wichtige künstlerische Positionen vorzustellen und das direkte und indirekte Zusammenspiel erfahrbar zu machen.

So beschäftigen wir uns unter anderem mit den bedeutenden Persönlichkeiten Arnold Schönberg und Alexander Skrjabin. Den kompositorischen Autodidakten Schönberg, auch seine bildnerische Seite, dürfen wir Ihnen gemeinsam mit dem Haus der Musik Innsbruck vorstellen. Er spielte eine zentrale Rolle für die Entwicklung der Moderne. Skrjabin schwebte ein durch Verbindung aller Sinne läuterndes, bewusstseinserweiterndes Gesamtkunstwerk vor, in welchem er selbst eine messianische Rolle innehaben sollte. Die Werke der beiden Ausnahmekünstler wollen wir nicht isoliert betrachten, weshalb die sie beeinflussenden Umstände – die gesellschaftlichen und politischen Aufbrüche ihrer Zeit und ihr soziales Umfeld – beleuchtet werden.

Besonders am Herzen liegt uns die mehrjährige Begleitung von Musikerinnen und Musikern. Sie ermöglicht es uns, junge Künstlerinnen und Künstler über einen längeren Zeitraum hinweg zu unterstützen, mit ihnen gemeinsam ungewohnte und herausfordernde Projekte zu initiieren und ihre künstlerische Entwicklung zu fördern und mitzuerleben. Einen großen Schritt wagen wir mit dem Ensemble WirkWerk: Eigentlich zu viert, haben sie sich mit befreundeten Musikerinnen und Musikern zum Kammerorchester WirkFabrik zusammengeschlossen und begegnen in dieser neuen Formation u.a. Werken von Alban Berg und J.S. Bach. Die Treue halten uns Jordi Savall und Philippe Herreweghe, die seit den Anfängen unserer Arbeit wichtige Freunde und Impulsgeber sind.

Vom Saisonauftakt bis zum -abschluss zieht das Verbindende der Künste – u.a. von Text und Musik (Die Welt ist eine Laute, 17.10.23; Tausend und ein Morgen, 6.2.24; Im Portrait: Schönberg, 24.5.24), Alt und Neu (Theater fürs Ohr, 10.1.24; Dem Andenken eines Engels, 20.2.24), oral Tradiertem und Komponiertem (Beauté Barbare, 1.7.24) – einen einzigartigen, programmatischen Bogen durch die kommende Saison.

Bei ausgewählten Veranstaltungen können wieder kostenlose Einstimmungen besucht werden: Je eine Stunde vor Konzertbeginn wird im Dialog mit den jeweiligen Künstlerinnen und Künstlern auf einzelne Werke des Abends näher eingegangen. Eine noch intensivere Betrachtung ermöglichen die Salons: Gemeinsam mit Michael Schöch und in Zusammenarbeit mit der Städtischen Musikschule Hall können Sie in das Werk Skrjabins eintauchen.

Wir bedanken uns bei Ihnen, liebes Publikum, für Ihre Begleitung und dass wir bei unseren Experimenten auf Ihre Entdeckungsfreudigkeit zählen können. Unsere Künstlerinnen und Künstler zeigen sich meist hingerissen von der Offenheit, der Begeisterungsfähigkeit und dem gebannten, konzentrierten Hören unseres Publikums.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre des Programms und freuen uns auf die kommenden Konzerte.
Hannah Crepaz und Team