Das Amen offenbart vier verschiedene Bedeutungen:
Amen – es sei! Der Schöpfungsakt.
Amen – ich unterwerfe mich, ich akzeptiere. Dein Wille geschehe!
Amen, der Wunsch, die Sehnsucht nach Vereinigung.
Amen, es ist, alles ist für immer fixiert, vollendet im Paradies.
Ich habe versucht, diese so verschiedenen Reichtümer des Amen in sieben musikalischen Visionen auszudrücken – und damit zusammenhängend das Leben der Kreaturen, die allein durch das Schicksal ihrer Existenz schon „Amen“ sagen.
Olivier Messiaen

Der große französische Organist und Komponist, Olivier Messiaen, verfasste die Visions de l’Amen kurz nach seiner Rückkehr aus der deutschen Kriegsgefangenschaft. Es ist eine seiner wichtigsten Kompositionen für Klavier. In den sieben Visionen des Amen betrachtet Messiaen die irdische Leidens- und himmlische Erlösungsgeschichte der Menschheit. Sie werden emotional wie auch musikalisch auf beide Instrumente aufgeteilt: Dem ersten Klavier habe ich die rhythmischen Schwierigkeiten anvertraut, die Akkord-Trauben, alles, was Schnelligkeit, Charme und Klangfarbe betrifft. Das zweite Klavier übernimmt die melodische Führung, die thematischen Elemente, alles, was Emotion und Kraft ausstrahlt.
Zwei außergewöhnliche Künstler – Markus Hinterhäuser und Igor Levit – lassen diese Visionen zu einem Klangrausch werden.

Markus Hinterhäuser, Igor Levit – Klavier

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