Klaviertrios aus verschiedenen Zeiten und Ländern stehen im Fokus dieses Abends. Sie vereint, dass sie von Frauen komponiert wurden. Die Amerikanerin Amy Beach (1867-1944) und die Kroatin Dora Pejačević (1885-1923) lebten um die Jahrhundertwende. Anders wie Beach, die nach ihrer Hochzeit nur noch maximal zwei Konzerte im Jahr machen durfte und ihren Mann um die Genehmigung der Veröffentlichung ihrer Werke bitten musste, widmete sich Pejačević von Anfang an der Musik. Sie schrieb zahlreiche Werke – auch für Orchester – die zu ihren Lebzeiten erfolgreich aufgeführt wurden und gilt als Vertreterin des fin de siècle. Beach – ein musikalisches Wunderkind – war erst nach dem Tod ihres Ehemanns 1910 frei, sie schrieb als erste Amerikanerin eine Symphonie. Diese Frauen waren Ausnahmeerscheinungen und haben den Weg für die Zukunft geebnet. Die jüngere Generation, die Kanadierin Kelly-Marie Murphy (*1965) und die Italienerin Clara Iannotta (*1983), kann sich das zunutze machen. In ihren Kompositionen Give Me Phoenix Wings to Fly und Il colore dell’ombra beziehen sie sich zum einen auf den steten Neuanfang und zum anderen auf Maurice Ravel. Ein Abend voller Entdeckungen.

Trio Artio
Judith Fliedl – Violine
Christine Roider – Violoncello
Johanna Estermann – Klavier

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