François Lazarevitch und seine Musiciens de Saint-Julien sind bekannt dafür, dass sie sich an den Ursprung der Musik begeben, dieses Mal mit Werken Georg Philipp Telemanns. Um 1705 befand sich dieser auf einer Reise durch Oberschlesien (Polen) und Mähren, auf der ihn die wahrhaft barbarische Schönheit der dortigen Volksmusik begeisterte und seine Werke inspirierte. In seinen Schriften beschreibt er insbesondere die Dudelsackpfeifer und spricht von ihrer wachen Inspiration, wenn sie sich ihrer Phantasie hingeben, sobald die Tänzer sich niederlassen, so dass jemand, der aufmerksam ist, ihnen in acht Tagen Ideen für ein ganzes Leben entlocken könnte. Telemann entlehnte diese typischen Melodien, indem er sie in ein italienisches Kostüm mit abwechselnden Adagios und Allegros kleidete. Dies regte auch die Phantasie François Lazarevitchs an: geht er an die Quelle und stellt den Kompositionen mit wildem Geschmack traditionelle Musik (vor allem Tänze) aus Polen, Mähren und Rumänien gegenüber. Ein bewegter Abend.

Les Musiciens de Saint-Julien
Hélène Richaud – Gesang, Violoncello
Josef Zak, Amaryllis Billet – Violinen
Diane Chmela – Viola
Iurie Morar – Cymbalon
Chloé Lucas – Kontrabass
Pierre Rigopoulos – Zarb, Davul & Perkussion
Éric Bellocq – Erzlaute, Cister
Ltg: François Lazarevitch – Traversflöte, Frula, Fluier, Cornemuses