Liebes Publikum,
mehr als ein halbes Jahrhundert prägt die Galerie St. Barbara als Trägerin unserer Aktivitäten u.a. mit musik+, Osterfestival Tirol, OrgelSPIEL und ORGELfest die österreichische Kunst- und Kulturlandschaft.
Über die Jahrzehnte haben wir Freundschaften mit Künstlerinnen und Künstlern wie auch mit Ihnen, unserem Publikum aufgebaut – ein wunderbares Privileg. Unsere Gäste aus Europa und Übersee merken oft an, dass wir ein bestens hörendes und aufmerksam-konzentriertes Publikum haben. Mit Freude kommen sie immer wieder zu uns nach Tirol:
Jordi Savall – 1972 mit seinem gerade gegründeten Hespèrion XX und seiner Frau Montserrat Figueras in Hall zu Gast – eröffnet mit Andrew Lawrence-King (Harfe) und dem Perkussionisten Frank McGuire mit irischen und schottischen traditionellen Melodien (tunes) die Saison. René Jacobs – er debütierte 1974 als Sänger im Duo mit Jordi Savall – führt gemeinsam mit dem B’Rock Orchestra bei uns seine Auseinandersetzung mit dem Symphoniker Schubert fort. Zu hören ist u.a. die Unvollendete. Eine Besonderheit ist das Festkonzert mit der Universität Innsbruck (Jubiläen: 350 Jahre Universität und 50 Jahre Galerie St. Barbara). Das Ensemble Phace und der Marini-Consort-Innsbruck verbinden Zeiten und Welten. Mittler ist der Tiroler Komponist Wolfgang Mitterer mit einer Uraufführung. Auch der Bach-Meister Philippe Herreweghe feiert: sein Collegium Vocale Gent wird 50; wir freuen uns auf die Matthäus-Passion. In andere Gebiete entführt uns das Concerto Palatino unter der Leitung von Bruce Dickey. Keplers Sphärenmusik wird in Werken von di Lasso, Gabrieli und Hasler erfahrbar gemacht.
Auf der Suche nach jungen Gruppen sind wir auf das von Anna Danilevskaia geleitete Sollazzo Ensemble – bekannt für die Musik des ausgehenden Mittelalters und der Renaissance – gestoßen. Uns schenken sie Musik für Advent und Weihnachten. Zum Abschluss der Saison erzählen das Ensemble Tictactus & Freunde von Liebe und Sehnsucht.
Interpretation hält Musik am Leben und lässt uns unterschiedlichste, oft sehr persönliche Sichtweisen eines Werkes erfahren. Alexander Melnikov fantasiert auf fünf Klavieren Musik von Bach bis Schnittke. Dem verlorenen Land widmet sich das Trio Pristašová.
Diese Saison beendet Michael Schöch seinen Schumannzyklus. Mit Tobias Moretti stellt er die Bedeutung von E.T.A. Hoffmann für die Romantik und weit darüber hinaus dar. Zu hören ist Musik von Schumann bis Ravel (1908). Der letzte Abend ist Schumanns „geistiger Umnachtung“ gewidmet. Im Thema mit Variationen Es-Dur (Geistervariationen) WoO 24 war er bis an sein Ende getrieben.
Dem Monolog der Molly Bloom aus James Joyces Ulysses begegnen wir in Dieter Schnebels Yes, I will, Yes. Sarah Maria Sun haucht wie keine andere dieser Figur Leben ein. Eine Verbindung von Alt und Neu stellen der Tiroler Lautenist David Bergmüller und sein Duo-Partner Christoph Urbanetz für den ruhigen Jahresausklang her: Silvester still feiern.
Um Musik noch bewusster zu erleben, gibt es die Salons und .daneben (Gerhard und Hannah Crepaz führen im Gespräch mit Künstlerinnen und Künstlern durch Zeiten und Welten).
Wir freuen uns auf gemeinsame Abende höchster Intensität.
Hannah Crepaz und Team
Achtung: Wir sind der Bitte einiger Besucher nachgekommen und haben unsere Beginnzeiten von 20.15 Uhr auf 20 Uhr (Einstimmungen: 19 Uhr) vorverlegt.