Wie oft habe ich es beklagt und ich beklage es noch immer heute, dass mir Zemlinsky durch seine Abreise nach Prag […] entrissen wurde. Ich hatte einen sehr idealistischen Lehrer, einen äußerst faszinierenden musikalischen ‚Anreger‘ und das Vorbild und die Inspiration meiner Jugend verloren. Wien hatte auch einen seiner größten und kraftvollsten Musiker eingebüßt. […] ich bleibe unerschütterlich in meiner dankbaren Bewunderung für Zemlinsky – Lehrer, Dirigent und kreatives Genie. (Erich Wolfgang Korngold)

Das Trio Pristašová (Österreich-Debüt 2015 im Osterfestival Tirol) widmet sich „alter Musik“, v.a. Werken der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, wie auch der ersten Hälfte und Mitte des 20. Jahrhunderts. Mit ihren Programmen setzen sie einen Fokus auf jene Komponisten, die – meist auf Grund der politisch-humanen Katastrophe von 1933/45 – in Vergessenheit geraten sind. Der Abend beschäftigt sich mit jüdischen Künstlern zwischen Österreich, Europa und den USA. Zemlinsky war ein bedeutender Lehrer, unter anderem von Arnold Schönberg, Alma Mahler und Erich Wolfgang Korngold. Vorbild für sein Trio d-Moll, op. 3 war Johannes Brahms (von Schönberg als „konservativer Revolutionär“ bezeichnet, was später auch Attribut für Schönberg wurde). Blochs Three Nocturnes entstanden während dessen erster Zeit in den USA. Oft wird dieses, sein einziges Klaviertrio, als nostalgische Erinnerung an das verlorene Land seiner Kindheit gedeutet. Auch zu hören ist u.a. Musik des Bloch Schülers Leon Kirchner.

Trio Pristašová
Ivana Pristašová – Violine
Christian Zaugg – Klavier
Boris Boho – Violoncello

Programm
Ernest Bloch (1880-1959)
3 Nocturnes (1924)

Rosy Wertheim (1888-1949)
Violinsonate As-Dur (ca. 1930)

Leon Kirchner (1919-2009)
Trio Nr. 1 (1954)

Erich Wolfgang Korngold (1897-1957)
aus der Oper Die tote Stadt op. 12 (UA 1920)
Tanzlied des Pierrot
für Violoncello und Klavier

Mariettas Lied
für Violine und Klavier

Alexander Zemlinsky (1871-1942)
Klaviertrio d-Moll, op. 3 (1896)

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