Die Romantik könnte man auch die Goldene Ära der Virtuosität nennen. Zu den Virtuosen gehörten im 19. Jahrhundert Musiker und Komponisten wie Franz Liszt, Frédéric Chopin sowie Clara Schumann und Marie Jaell. Sie vollbrachten Höchstleistungen. Der Starkult um das Genie wurde gepflegt, sie wurden wie Halbgötter verehrt. Einer der wichtigsten und bekanntesten Virtuosen war der Komponist und „Teufelsgeiger“ Niccoló Paganini, er rief einen richtigen Massenwahn – mit heutigen Popstars vergleichbar – hervor. Diese Mode ist auch an Schumann – der dem falschen Virtuosentum sehr kritisch gegenüberstand und in diesem Zusammenhang von Virtuosengeklimper sprach – nicht spurlos vorübergegangen, was an diesem Abend und am Vortag im Salon zu hören ist.

In seinen musikalischen Haus- und Lebensregeln vermerkte er: Spiele im Takte! Das Spiel mancher Virtuosen ist wie der Gang eines Betrunkenen. Solche nimm dir nicht zum Muster… Laß dich durch den Beifall, den sogenannte große Virtuosen oft erringen, nicht irre machen. Der Beifall der Künstler sei dir mehr werth, als der des großen Haufens.

Michael Schöch – Klavier

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