Dieses aber weiß ich wol / daß ich allemahl die Kirchen-Music am meisten werth geschätzet / am meisten in andern Autoribus ihrentwegen geforschet / und auch das meiste darinnen ausgearbeitet habe.
Georg Philipp Telemann

Georg Philipp Telemann ist uns heute meist als Komponist von Instrumentalmusik bekannt, von seinen Passionen ist vor allem die Brockes (1719) geläufig. Als Kantor und Musikdirektor gehörte es zu Telemanns Aufgaben, jährlich neben den sonntäglichen Kantaten auch Passionsmusiken für die fünf Hamburger Hauptkirchen zu verfassen. Insgesamt komponierte er 46 Matthäus-, Johannes- und Markus-Passionen, erhalten ist nur noch die Hälfte. Diese Version der Markus-Passion entstand 1759, dreißig Jahre nach Bachs Matthäus-Passion und wurde von Kurt Redel (Münchener Dirigent und Flötist) Anfang der 60er wieder zum Leben erweckt. Die Passion beginnt mit der Ölberg-Szene und endet mit der Kreuzigung. Besonders ist neben der möglichen Besetzung eines Baritons als Evangelist die eindringliche Auseinandersetzung mit unseren menschlichen Schwächen: als Personen der Leidensgeschichte (z. B. Petrus, und selbst das Blutschwitzen Jesu am Ölberg wird zur Aufforderung, es uns im praktischen Leben doch nicht so leicht zu machen), bis zu allegorischen Figuren nach Jesu Tod (Jesus selbst tritt da zuerst — theologisch korrekt — als „Stimme Gottes“ auf), gefolgt von einem Duett zweier Engel, der Arie der Religion und einem „Chor der Menschen“ vor dem Schlußchoral. An den Beginn setzte Redel die Eingangs-Sinfonie aus dem Passions-Oratorium Das selige Erwägen des bittern Leiden und Sterbens Jesu Christi (1763).

Susan Hamilton – Sopran
Nicole Pieper
– Alt
Johannes Chum
– Tenor
Marcus Niedermeyr
– Evangelist (Bariton)
Dominik Wörner – Jesus (Bass)
Vokalensemble Vocappella Innsbruck
Aura Musicale Budapest
Ltg: Bernhard Sieberer

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