Kreisleriana liebe ich am meisten von diesen Sachen [op. 15-20]. Der Titel ist nur von Deutschen zu verstehen. Kreisler ist eine von E.T.A. Hoffmann geschaffene Figur, ein excentrischer, wilder, geistreicher Capellmeister. […] Eine recht ordentlich wilde Liebe liegt darin in einigen Sätzen, und Dein Leben und meines und manche deiner Blicke. (Schumann an Clara)

Der Jurist, Schriftsteller, Musikkritiker, Komponist, Kapellmeister, Zeichner und Karikaturist E.T.A. Hoffmann begeisterte und inspirierte viele Künstler seiner Zeit. Unter anderem auch Robert Schumann (Sohn eines Buchhändlers, Verlegers, Schriftstellers und Übersetzers), der in seiner Jugend lange unschlüssig war, ob er Musiker oder Schriftsteller werden sollte. Dass Schumann in seiner Musik von Literatur beeinflusst wurde, findet man in seinen Briefen und Tagebüchern. Als 18-jähriger bemerkte er u.a. Schubert ist Jean Paul, Novalis und Hoffmann in Tönen ausgedrückt und in einem Brief an Simonin de Sire Von Jean Paul habe ich mehr Kontrapunkt gelernt als von meinem Musiklehrer. An diesem Abend zu hören sind: neben Kreisleriana op. 16 und Nachtstücke op. 23 auch Maurice Ravels Gaspard de la Nuit (UA 1909, Paris).

Die Gefühlswelt der Werke E.T.A. Hoffmanns eröffnet ihnen Tobias Moretti im Dialog mit der Musik.

 

Michael Schöch – Klavier
Tobias Moretti – Lesung

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Am Vorabend (9. Jänner 2020) findet um 19 Uhr im Kurhaus ein musikalischer Salon statt. Michael Schöch spricht gemeinsam mit Hannah und Gerhard Crepaz über den Einfluss Hoffmanns auf Schumann.