…jedenfalls wär es viel besser für die Welt wenn sie von den Frauen regiert würde von Frauen hat man noch nie gesehn dass sie sich gegenseitig umbringen und schlachten wann hat man überhaupt mal gesehen dass Frauen sich besoffen rumtreiben wie die das machen oder dass sie den letzten Penny den sie haben im Spiel riskieren und bei Pferdewetten verlieren ja weil nämlich eine Frau egal was sie macht weil die weiß wann sie aufhören muss… (James Joyce Ulysses)

Dieter Schnebel (1930-2018), einer der wichtigsten deutschen Komponisten der Avantgarde, und Freund der Galerie St. Barbara hat sich virtuos mit Stimme und Sprachperformance beschäftigt. In seinen Werken ging er oft an die Grenzen der menschlichen Stimme.

Yes, I will, Yes! ist ein Monodram über den Monolog der Molly am Ende des Romans Ulysses. Es handelt sich dabei um einen achtzigseitigen Text ohne Punkt und Komma: die Nachtgedanken – und stark sexuellen Phantasien – der Protagonistin. Sie werden teils gesprochen, teils virtuos gesanglich umgesetzt. Die Begleitung besteht einerseits aus einem Schlagzeugpart (hauptsächlich Vibraphon) und andererseits aus elektronischem Zuspiel. Dieses besteht aus einer zweiten Stimme und aus Hintergrundklängen synthetischer und stimmlicher Art sowie dem ganzen gesprochenen Joyce’schen Text (Dauer ca. 2,5 Std.), indes in vierfacher Geschwindigkeit wiedergegeben.

Sarah Maria Sun hat Schnebels Molly 2016 uraufgeführt. Als eine der ausdrucksstärksten Sängerinnen und Performerinnen für zeitgenössische Musik, haucht sie wie keine andere Molly Bloom Leben ein.

Sarah Maria Sun – Sopran
Johannes Fischer – Perkussion
Gabriel Dernbach – Sound & Video

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