Liebes Publikum, liebe Freundinnen und Freunde unserer Arbeit,

die gemeinsame, direkte Erfahrung von Kunst, die Magie des Moments ist unvergleichbar und einzigartig. Das verschobene Festival und die letzten Konzerte der Saison 2020/21 haben dies deutlich gemacht.

2021/22 holen wir zum einen jene Veranstaltungen nach, die wir nicht umsetzen konnten, zum anderen gibt es eine Vielzahl neuer Begegnungen.

Der Anfang mit Jordi Savall, Dimitri Psonis und David Mayoral verbindet unterschiedliche Kulturen und Religionen des Mittelmeerraumes. Nach längerer Pause besucht uns das österreichische Ensemble Unicorn um Michael Posch gemeinsam mit Oni Wytars, sie begeben sich auf eine vorweihnachtliche Reise zum Stern des Orients. Silvester still feiern mit dem Armonico Tributo Consort, Arianna Savall und Lorenz Duftschmid versucht die Geheimnisse der Nacht zu ergründen.

Jahrhunderte hindurch wurde nur die Musik aufgeführt, die gerade die aktuellste war. Im Laufe der Geschichte hat sich das geändert. Wir möchten Ihnen das im 20. und 21. Jahrhundert Komponierte nicht vorenthalten. Mehrere Abende sind daher der Verbindung und dem Gegensatz von Alt und Neu gewidmet. Das Klangforum Wien bringt uns Im Portrait den leider zu früh verstorbenen Franzosen Gérard Grisey näher und schenkt uns eine Uraufführung des Wahlfranzosen Georges Aperghis. Kontraste und Berührungspunkte zeigen das Duo Enßle-Lamprecht und das belgische Ensemble Ictus mit einer Verschränkung von Musik des Mittelalters, der Renaissance und Werken u.a. von Salvatore Sciarrino, Peter Jakober oder Francesco Filidei.

Für die Rückbesinnung auf die Alten Meister – vor allem auf Bach – war u.a. Felix Mendelssohn Bartholdy, der Mozart des 19. Jahrhunderts, verantwortlich. Ihm wendet sich die Cembalistin und Organistin Maude Gratton mit ihren Musiker*innen zu.

Die Entwicklung von Musik hervorgerufen durch den Instrumentenbau erklingt in einem Konzert des italienischen Cembalisten Lorenzo Ghielmi auf Instrumenten des Tirolers Herbert Kuen mit Musik von u.a. Frescobaldi, Forqueray und Bach. Wiederentdeckte Trauermusik um 1630 – in dem Jahr als die Pest in Mailand wütete – lässt La Divina Armonia in Verbindung mit Ausschnitten aus Manzonis Meisterwerk I Promessi Sposi erklingen. Es liest Harald Windisch. Ein einzigartiges Erlebnis verspricht Philippe Herreweghes Interpretation von Bachs Matthäus-Passion zu werden.

Nach seinem außergewöhnlichen Debüt innerhalb des Festivals, besucht uns der Bariton Konstantin Krimmel in Begleitung von Ammiel Bushakevitz erneut. Er macht Protagonisten der griechischen Mythologie lebendig und singt in Balladen von Loewe, Schubert und Schumann von Glaube, Hoffnung, Liebe. Des Weiteren treffen wir auf das Trio Artio, das Komponistinnen in den Vordergrund stellt. Am Folgetag bringen die drei Musikerinnen einem jungen Publikum (6+) das Spiel von Solo bis Trio näher. Purcells Lieder und Tänze lassen Les Musiciens de Saint-Julien als Abschluss erklingen.

Als ein Ergebnis der letzten 1 ½ Jahre haben wir zwei neue Abonnements für Sie entworfen: Neuland, als ein erster Einstieg für Neugierige, und um gemeinsam Zeit zu verbringen, Melange, ein Generationen-Abonnement für Familie, Freunde und co.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen
Hannah Crepaz und Team