Wir kennen von ihm eine Johannes-Passion, ein kleines Meisterwerk an schlichter Anmut, in dem die Chöre die Farbe satten Goldes haben, das so lieblich die Madonnengesichter auf zeitgenössischen Fresken umspielt. Das ist viel weniger ermüdend als Rheingold, und das besänftigende Gefühl, das von ihm ausgeht, hat etwas wohltuend Tröstliches.
Claude Debussy

Wenn man bei uns von der Johannes-Passion spricht, so ist die erste und meist einzige Assoziation J.S. Bach oder der Gregorianische Choral in der Liturgie des Karfreitags. Dass Alessandro Scarlatti, der Meister der neapolitanischen Oper, mit seiner Johannes-Passion dem italienischen Barock ein Denkmal setzte, ist weniger bekannt. Um 1700 entstanden, folgt Scarlatti streng den Richtlinien der katholischen Liturgie seiner Zeit: Der Evangelienbericht als monodisches Rezitativ. Streicherbegleitung findet man bei den Christus- Worten, den knapp gehaltenen vierstimmigen Turbae (Chören des Volkes) sowie bei einigen wichtigen Textstellen wie der Judas-Szene und dem Tod Jesu.

Zum ersten Mal kommt der argentinische Dirigent Leonardo García Alarcón, der bereits in ganz Europa für seine Interpretation Alter Musik anerkannt ist, mit seinen Ensembles nach Tirol.

Giuseppina Bridelli – Evangelistin
Salvo Vitale – Christus
Chœur de Chambre de Namur
Millenium Orchestra
Cappella Mediterranea
Ltg: Leonardo García Alarcón

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