…ein Ton wird zur Klangfarbe, ein Akkord zum Spektralkomplex und ein Rhythmus zu einer Welle von unvorhersehbaren Dauern. (Gérard Grisey)

In den kommenden Jahren wird sich musik+ wieder mehr der zeitgenössischen Musik und lebenden Komponisten widmen. Gemeinsam mit 16 Musikern des österreichischen Ensemble PHACE stellen wir an diesem Abend Spektralmusik vor. In den 70er Jahren in Paris entstanden, wendet sie sich – auch sinnlich – der Erforschung des Klanges zu. Wichtige Vertreter sind Tristan Murail und Jonathan Harvey (gest. 2012); beide am von Pierre Boulez gegründeten Forschungsinstitut für Akustik/Musik (IRCAM) beheimatet. Sie stehen im Zentrum dieses Konzerts. Tristan Murails Liber Fulguralis (2008) spielt mit Elektronik, Harvey mit Lamentationen, mystischen und romantischen Ereignissen, Traum und Metamorphose. In Haas‘ Schattenspiel wird der Pianist immer wieder von Neuem dem gegenübergestellt, das er gerade gespielt hat. Die Live-Elektronik konfrontiert ihn mit seiner eigenen Geschichte, er wird von ihr eingeholt. Vervollständigt wird die Klangsuche mit einem neuen Stück des Tirolers Christof Dienz.

Programm:

Christof Dienz (*1968) Der Fliegende – Konzertstück für Klarinette, Gesang, Ensemble und Elektronik, 2017
ein Auftragswerk von PHACE & ORF musikprotokoll im steirischen herbst

Jonathan Harvey (1939-2012) Scena für Violine und Ensemble, 1992

Georg Friedrich Haas (*1953) Ein Schattenspiel für Klavier und Live-Elektronik, 2014

Tristan Murail (*1947) Liber Fulguralis für Ensemble und Elektronik, 2008

Klaus Huber (1924-2017) Rauhe Pinselspitze II, 1992

Besetzung:

Joseph Trafton – Dirigent

Sylvie Lacroix – Flöte
Markus Sepperer – Oboe
Walter Seebacher, Scott Lygate – Klarinette
Reinhard Zmölnig – Horn
Berndt Thurner – Schlagwerk
Mathilde Hoursiangou – Klavier
Michael Öttl – Gitarre
Peter Rom – E-Gitarre
Hsin Huei Huang – Keyboard
Coline-Marie Orliac – Harfe
Ivana Pristasova – Violine
Jacobo Hernández Enriquez – Violine
Roland Schueler – Cello
Julia Purgina – Viola
Alexandra Dienz – Kontrabass

Mira Lu Kovacs – Stimme
Alfred Reiter – Klangregie

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