Liebes Publikum,

vor mittlerweile 50 Jahren begann die Arbeit der Galerie St. Barbara, dem Träger unserer Aktivitäten: u.a. musik+, Osterfestival Tirol, OrgelSPIEL und ORGELfest. Junge Menschen aus Hall begannen, die kleine Stadt für sich selbst und für viele andere durch Kunst und Kultur lebendiger zu machen. Im September 1968 fand die erste Vernissage mit Werken von Anton Tiefenthaler statt, vier Jahre lang sollten noch viele Ausstellungen folgen (u.a. Nino Malfatti, Rudolf Wacker, Peter Prandstetter, Reiner Schiestl, Paul Flora, Gerhild Diesner). Bereits in den ersten Jahren bis 1972 wurde aus der Kunstgalerie mit Musik eine „darstellende“ Kunstgalerie mit vielfältigen Bereichen. Sie prägte nicht nur Hall, sondern wurde schnell über die Grenzen Österreichs bekannt und ist bis heute ein Zentrum, das Künstler aus aller Welt (auch Publikum) gerne besuchen. Seit Beginn gibt sie wichtige Impulse, die Auslöser für die Gründung neuer Initiativen waren und sind. Im Zentrum der Arbeit steht die Verbindung verschiedener Künste und Lebensformen. In den nächsten zwei Saisonen lassen wir Vergangenes aufleben und feiern das Jetzt mit Vertrauen in die Zukunft.

Wegbegleiter: Mit John Tilbury hören Sie Musik Morton Feldmans, dazu einiges aus dessen Leben, auch von Cornelius Cardew sowie der mit ihm verbundenen Szene wie Michael Parsons und Howard Skempton. Philippe Herreweghe geht mit seinem Ensemble (das auch 50jähriges Bestehen feiert) neue Wege: In Lebenslicht, einem filmischen Auftragswerk an Clara Pons, bildet Musik J.S. Bachs den dramatischen Bogen. Einen klanglich-musikalischen Höhepunkt schenkt uns Markus Hinterhäuser, erstmals 1992 als Interpret bei uns, gemeinsam mit Igor Levit und Messiaens Visions de l’Amen.

Viele Freundschaften und neue Bekanntschaften wurden geschlossen – auch in letzter Zeit. Wir freuen uns wieder auf Jean-Guihen Queyras (2. Teil der Bach Cello-Suiten und deren zeitgenössische Echos). Bijan und Keyvan Chemirani eröffnen uns mit ihrem Vater Djamchid, dem großen Meister der Zarb, die klassische persische Musik mit Impulsen des Hier und Jetzt. Im Zeitgenössischen lotet das Ensemble Phace die unendlichen Möglichkeiten aus, die Musik mit Elektronik und bewegten Bildern erzeugt. Les Musiciens de Saint-Julien werden nach langem, so das Wetter uns gewogen ist, das Abschlusskonzert im Freien spielen.

Auch Junge finden sich: Il Convito unter Maude Gratton (auf Originalinstrumenten zwischen Barock und Romantik); Ageet Zweistra (Edding Quartet – Beethoven) und Romina Lischka (Hathor Consort – Purcell und Neue Musik) nähern sich der Musik unterschiedlicher Epochen mit dem Wissen um Alte Musik. Alle drei sind Teil des Ensembles um Philippe Herreweghe.

Tirols Musiker: Michael Schöch befindet sich auf den Wegen Schumanns, dessen Zukunft und der Verbundenheit mit dem Vergangenen. Das Marini-Consort-Innsbruck feiert mit dem Weihnachtskonzert sein 20jähriges Bestehen. Und innerhalb von Zukunft.Musik debütiert das 2017 gegründete Trio Artio um die Tiroler Pianistin Johanna Estermann mit Musik von u.a. Staud, Wisser und Pirchner.

Um Musik noch bewusster zu erleben, gibt es die Salons und .daneben (Gerhard Crepaz führt im Gespräch mit Musikern und Komponisten durch Zeiten und Welten).

Wir freuen uns auf gemeinsame Stunden und wünschen Muse und Vergnügen beim Durchstöbern des Programms.
Hannah Crepaz und Team